Geschrieben von
Anna Maria Eichinger
11.03.2020
Üppige Regenwälder, nebelverhangene Bergketten und grasende Wasserbüffel – in Myanmar präsentiert sich Südostasiens Zauber so ursprünglich wie nirgendwo sonst. Dazu überbieten sich die Tempel und Pagoden mit verschwenderischer Pracht, die dem Namen Goldenes Land alle Ehren macht. Von den verwinkelten Gassen Yangons, in denen Männer Longyis tragen und Betelnüsse kauen, über die uralten Tempelruinen Bagans bis zur idyllischen Seelandschaft Inles und den Traumstränden der Andaman-See – für alle, die Exotik, malerische Landschaften und urtümliches Flair suchen, ist Myanmar definitiv eine Reise wert.
Myanmar weist ein tropisches Klima mit drei verschiedenen Jahreszeiten auf: einer Regenzeit im Sommer und Herbst, einer relativ kühlen und trockenen Saison im Winter und sehr heißen und trockenen Frühlingsmonaten, in denen das Thermometer auf bis zu 37 °C klettert. Aufgrund warmer, aber nicht drückender Temperaturen und geringer Regenwahrscheinlichkeit stellen die Monate November bis März die beste Reisezeit in Myanmar dar. Wer mit heißen Temperaturen zurechtkommt, kann das Land auch in der Trockenzeit besuchen. Selbst in den feuchten Sommermonaten regnet es nicht den ganzen Tag lang. Meist sind die Schauer heftig, aber kurz. Jedoch solltest du die Küstengebiete in der Regenzeit meiden, da es dort häufig zu Überschwemmungen kommt.
Seit der Öffnung des Landes für westliche Urlauber hat sich viel getan in Myanmar. Deutsche Verhältnisse solltest du dennoch nicht erwarten. In den touristisch erschlossenen Orten gibt es sowohl Strom als auch WLAN sowie SIM-Karten für mobiles Internet. Jedoch lassen sich Stromausfälle und Verbindungsabbrüche nicht vermeiden. Geld mit einer deutschen Kreditkarte abzuheben, ist dagegen in Myanmar kein Problem mehr.
Auch was die Transportmittel betrifft, ist das Land gut aufgestellt: Inlandsflüge verbinden die wichtigsten Orte – genau wie Fernbusse, wenngleich die Fahrer oftmals ein waghalsiges Tempo an den Tag legen. Eine Zugreise ist zeitintensiv, lohnt sich aber schon aufgrund der traumhaften Landschaft. Für den Nahverkehr empfehlen sich Taxis, da die öffentlichen Busse meist nur auf burmesisch beschriftet sind. Wer die Fahrpläne jedoch erst einmal entschlüsselt hat, kommt auch auf diese Weise von A nach B.
In Myanmar findest du eine große Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten: vom Bett im Gemeinschaftszimmer eines Hostels über grundsolide Einzelzimmer mit Bad bis zur Suite im luxuriösen 5-Sterne-Hotel ist alles verfügbar. Selbst in den einfachen Unterkünften gehört ein Frühstück meist zum Service dazu – keine Selbstverständlichkeit in Südostasien. Du solltest beachten: Während du in den Großstädten Yangon und Mandalay immer ein freies Zimmer findest, kann es in kleineren touristischen Orten wie Bagan, Inle und Ngapali zur Hauptsaison (November bis Februar) eng werden. Frühzeitig zu buchen lohnt sich hier in jedem Fall.
Deutsche Staatsbürger benötigen für die Einreise nach Myanmar ein Visum, das 28 Tage gültig ist. Dieses kannst du entweder bei der burmesischen Botschaft in Berlin beantragen oder du wählst ein E-Visum, was deutlich schneller geht. Dazu muss der Reisepass noch mindestens sechs Monate gültig sein. Die Gebühr beträgt 50 USD und muss per Kreditkarte entrichtet werden. Mit einer Bearbeitungszeit von drei Tagen solltest du rechnen. Insgesamt ist es damit aber nicht schwierig, einen Urlaub von bis zu vier Wochen in dem Land vorzubereiten.
Kurzentschlossene können seit dem 01. Oktober 2019 auch ein Visum bei der Einreise erhalten, jedoch nur an den drei internationalen Flughäfen Myanmars. Dieses kostet 50 USD und berechtigt zu 30 Tagen Aufenthalt zu touristischen Zwecken. Wenn du auf dieses kleine Abenteuer bei der Einreise verzichten möchtest, empfiehlt es sich, das Visum schon vorher zu beantragen und bei der Ankunft mitzuführen.
Myanmar ist weit davon entfernt, ein Ziel für den Massentourismus zu sein. Dementsprechend ist das Preisniveau selbst für Südostasien sehr günstig. Für einheimisches Essen, Unterkünfte und Transport zahlst du nur einen Bruchteil der Kosten in Deutschland.
Drei Beispiele: Für gerade einmal 2 Euro bekommst du ein vollwertiges Mittagessen in einem einfachen Restaurant.
Ein Zimmer im 4-Sterne-Hotel ist bereits für 30 Euro pro Nacht zu haben.
Für nur 7 Euro heuerst du einen privaten Fahrer an, der dich den ganzen Tag lang zu den Sehenswürdigkeiten von Mandalay bringt.
Selbstverständlich kannst du in Myanmar auch mehr Geld ausgeben. So ist das Preisniveau in den Badeorten im Süden des Landes etwas teurer als im Norden. Für importierte Produkte, aber auch für westliches Essen zahlst du wesentlich höhere Preise als für einheimische Waren.
Ausländern begegnet man in Myanmar überaus freundlich, solange sie die einheimische Kultur respektieren. Wichtigste Verhaltensregel ist die Kleidung in buddhistischen Heiligtümern. Wie fast überall in Südostasien solltest du in Tempeln die Schuhe ausziehen. Außerdem müssen Schultern und Knie auch bei Männern bedeckt sein. Andernorts bist du freier, was die Kleiderordnung betrifft. Zudem hängt der Dresscode vom Ort ab: In einer Großstadt wie Yangon oder im Strandresort ist die Toleranz für freizügige Kleidung höher als in kleinen Dörfern. Allgemein zieht man sich in Myanmar jedoch deutlich konservativer an als im Westen.