Geschrieben von
Alice Baumann
21.10.2019
Fragt man nach einem typisch laotischen Gericht, kommt sofort der würzige Fleischsalat Laab in den Sinn. Ein Grundbestandteil von Laab ist Hackfleisch – egal ob Schwein, Rind, Hühnchen oder Ente. Dazu kommt eine raffinierte Kräutermischung aus Chili, Minze und Zitronengras. Eine im Westen fast unbekannte Zutat ist Galgant. Die ingwerähnliche Knolle gibt dem Gericht erst seinen unverkennbaren Geschmack. Als Beilage wird Klebereis gegessen. Oder du machst es wie die Einheimischen und rollst das Hackfleisch in große Minzblätter. So sparst du dir sogar das Besteck. Laab wird kalt serviert – ein perfektes Essen für heiße Tage also.
Zahlreiche Flüsse durchziehen Laos, darunter der mächtige Mekong. Kein Wunder also, dass auch Fisch auf dem Speiseplan des Landes steht. Eine beliebte Variante ist Mok Pa, gedünsteter Fisch in Bananenblättern, der vor allem in Luang Prabang auf den Tisch kommt. Der Fisch wird kleingeschnitten und in einen Sud aus Kokosmilch, Knoblauch, Koriander, Schalotten und Zitronengras gelegt. Laotische Fischsoße darf für den einzigartigen Geschmack nicht fehlen. Anschließend wird alles in Bananenblätter eingewickelt und schonend gegart. Wenn du dieses Gericht selbst ausprobieren möchtest, aber keine Bananenblätter zur Hand hast, kannst du den Fisch auch in Alufolie einwickeln.
Papaya-Salat, in Laos auch Som Tam genannt, sieht nicht nur farbenfroh aus, sondern verspricht dank exotischer Zutaten auch eine wahre Geschmacksexplosion. Hauptbestandteil sind natürlich Papayas. Diese müssen noch unreif und sauer sein. In dünne Streifen geschnitten, werden sie mit weiteren Zutaten vermengt:
Der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt und es gibt wahrscheinlich so viele Som Tam-Rezepte, wie es einfallsreiche laotische Köche gibt.
Wer denkt, dass Tomatensoße in die mediterrane Küche gehört, wird in Laos eines Besseren belehrt. Jeo Mak Len ist ein fruchtig-scharfer Dip, der auf keiner laotischen Grillparty fehlen darf. Neben Tomaten, Schalotten Zwiebeln, Knoblauch und Chilis kommt auch hier wieder die typisch südostasiatische Fischsoße zum Einsatz. Das Gemüse wird traditionell über dem Kohlenfeuer geröstet, bis die Schale schwarz ist. Anschließend werden Tomaten und Co. zusammen mit Knoblauch, Fischsoße und Zitronensaft zerstampft, bis eine cremige Paste entsteht. Jeow Mak Len passt auch super zu geröstetem Brot.
Reis bildet das Grundnahrungsmittel in Laos – nicht nur gekocht, gebraten oder zu Reisnudeln verarbeitet, sondern auch als Klebereis, Khao Niao genannt. Südostasien-Urlauber kennen diesen vielleicht als Süßspeise, die zusammen mit Mangos und Kondensmilch gegessen wird. In Laos kommt Klebereis jedoch auch zu Hauptspeisen auf den Teller und das schon zum Frühstück. Seine Konsistenz bekommt er durch das Garen in einem Bambuskorb über dampfendem Wasser. Typisch laotisch isst du den Reis mit den Fingern – einfach kleine Bällchen formen und in leckeren Soßen eintunken. Auch zu Gerichten wie gegrilltem Hühnchen und gegartem Fisch passt der Klebereis gut. An Feiertagen gibt es das Dessert Khao Tom mit Bananen, Kokosnuss und Mungbohnen.
Im Jahr 1949 erklärte Laos seine Unabhängigkeit von Frankreich. Den Einfluss der ehemaligen Kolonialherren siehst du jedoch immer noch in der laotischen Küche. An jeder Straßenecke wird Khao Jji Paa-Te verkauft, auch bekannt als Lao Style Sandwich. Von außen sehen die knusprigen Baguettes so aus wie ihre europäischen Verwandten. Doch die typisch asiatische Note macht sich schon beim ersten Hineinbeißen bemerkbar: Neben geräuchertem Fleisch kommen auch Gurken, Papayastreifen, grüne Zwiebeln sowie süße und scharfe Soße zwischen die Brötchenhälften. Den Ruf, die besten Baguettes des Landes zuzubereiten, genießt übrigens die Hauptstadt Vientiane.