Geschrieben von
Alice Baumann
09.12.2019
Vietnam besitzt ein tropisches Klima, das ganzjährig für warme bis heiße Temperaturen sorgt. Die meisten Besucher bevorzugen die Trockenzeit während unserer Wintermonate bis in den Frühling. Der Sommer wird generell von schwül-heißem Wetter und starken Regenfällen geprägt. Aufgrund der Größe des Landes hängt die Frage nach der besten Reisezeit von der Region ab:
Südvietnam: November bis Mai
Zentralvietnam: Januar bis Mai
Nordvietnam: Oktober bis Februar
Deutsche Urlauber benötigen kein Visum für Vietnam, wenn sie maximal 15 Tage im Land bleiben. Der Aufenthalt lässt sich einmalig um 15 Tage verlängern, wenn du eine Pauschalreise bei einem vietnamesischen Reisebüro buchst. Eine weitere Möglichkeit, bis zu 30 Tage im Land zu bleiben, ist das elektronische Visum. Dieses lässt sich bequem auf der Website der vietnamesischen Einwanderungsbehörde beantragen. Zu beachten ist, dass du Vietnam über den Flughafen oder Grenzübergang betreten musst, den du im Visumantrag angegeben hast.
Für eine Vietnam-Reise werden die Standardimpfungen gemäß des Robert Koch Instituts plus eine Impfung gegen Hepatitis A empfohlen. Wer länger im Land bleibt oder sich in abgelegenen Regionen bewegt, sollte eine Impfung gegen Hepatitis B, Tollwut, Typhus und Japanische Enzephalitis erwägen. Eine mittlere Malariagefahr besteht im zentralen Hochland sowie an der laotischen Grenze bei Dong Hoi sowie in der Grenzregion von Lai Chau. Wie überall in Südostasien sind Durchfallerkrankungen häufig, meist jedoch nicht gravierend. Wenn du einen empfindlichen Magen hast, sprich mit deinem Arzt über Prophylaxe, z. B. eine Cholera-Impfung. Ergänzende Gesundheitstipps zu unserem Reiseguide bietet die Website des Auswärtigen Amtes.
Vietnam ist ein entwickeltes Land und in den Großstädten wie Saigon, Hanoi und Da Nang lässt sich so gut wie alles kaufen. Besonders bei Reisen in abgelegene Regionen solltest du folgende Dinge mitnehmen:
Die größten internationalen Flughäfen befinden sich in Ho Chi Minh Stadt und in der Hauptstadt Hanoi. Dorthin gelangst du mit einem Direktflug, der zwischen 11 und 12 Stunden in Anspruch nimmt. Willst du andere Flughäfen, zum Beispiel im zentralvietnamesischen Da Nang, ansteuern, musst du mit höheren Kosten und einem Zwischenstopp rechnen.
Vietnam besitzt, zumindest in den touristischen Zentren, eine ausgezeichnete Infrastruktur mit Unterkünften aller Preisklassen bis hin zum Luxushotel. Badegäste finden in den Ferienorten wie Nha Trang, Mui Ne und auf der Insel Phu Quoc Resorts direkt am Strand. In sogenannten Home Stays lebst und isst du mit einer Gastfamilie und lernst die Kultur des Landes besonders gut kennen. Erfreulich: Die Unterkünfte in Vietnam glänzen mit erstklassigem Service; Klimaanlage, WLAN und kostenloses Frühstück gehören zum Standard. Daneben kümmert sich dein Hotel um alle Anliegen, z. B. Führungen, Rundreisen, Bus- oder Flugbuchungen und sogar Visa-Verlängerungen.
Selbstverständlich ist es möglich, nur ein paar Tage in Vietnam zu verbringen, z. B. für eine Städtereise nach Saigon oder einen Strandurlaub. Doch wer einen guten Einblick vom Land gewinnen möchte, sollte mindestens zwei Wochen für seinen Urlaub einplanen. Aufgrund der Geografie des Landes führen die allermeisten Reisen an der Küste entlang.
In zwei Wochen könntest du....
....das kosmopolitische Saigon erkunden, einen zweitägigen Ausflug in das Mekong-Delta unternehmen, am Strand von Nha Trang entspannen und die UNESCO-gekrönte Altstadt Hoi Ans besuchen, bevor es in die Hauptstadt Hanoi geht.
Vor der Rückreise darf eine Bootsfahrt in der malerischen Halong Bay nicht fehlen. Wenn du drei oder mehr Wochen zur Verfügung hast, lohnt sich ein Abstecher zur Tropeninsel Phu Quoc, zu den Marmorbergen von Da Nang und zu den Reisterrassen Sapas im Norden.
Vietnam hat sich längst dem westlichen Tourismus geöffnet. Dennoch unterscheidet sich die vietnamesische Kultur grundlegend von der deutschen. Vor allem wenn du in kleineren Städten unterwegs bist, sammelst du mit diesen Tipps Pluspunkte bei den Einheimischen:
In vietnamesischen Privathäusern und Tempeln musst du die Schuhe ausziehen.
Vietnam ist ein buddhistisches Land. Statuen des Buddha sollten mit Respekt behandelt werden. Anfassen ist tabu, Fotografieren jedoch kein Problem.
Achte in buddhistischen Tempeln auf angemessene Kleidung. Die Schultern und Knie müssen bedeckt sein.
Lautstarke Beschwerden und Gefühlsausbrüche führen in Vietnam zum Gesichtsverlust und werden das Gegenteil von dem bewirken, was du möchtest.
Die vietnamesische Küche gehört zu den kulinarischen Highlights Südostasiens. Bereits morgens geht es mit dem Nationalgericht Pho los, einer würzigen Suppe mit Rindfleisch, Frühlingszwiebeln und Kräutern. Reis wird nicht nur für Gerichte wie Xoi, Klebereis mit Bohnen und Kokosnuss, verwendet. Aus Reispapier werden vietnamesische Frühlingsrollen zubereitet, gefüllt mit allerhand Gemüse, Fleisch oder Meeresfrüchten. Reisnudeln gehören untrennbar zu Bun Cha, Schweinefleisch mit Zwiebeln, Koriander und scharf-süßer Sauce.
Zentralvietnam, besonders Ninh Binh, ist für seine Ziegen bekannt, die artgerecht auf den Hügeln grasen. Ihr Fleisch ist deshalb besonders zart und wird gerne gegrillt mit Zitronengras und Minze gegessen. Vom französischen Einfluss zeugt Banh My, ein knusprig-würziges Baguette, das es vor allem in Hanoi an jeder Straßenecke gibt. Nach dem Essen macht der starke vietnamesische Kaffee munter und aus Früchten wie Mango, Wassermelone oder Drachenfrucht werden frische Säfte gepresst.
Gewaltdelikte gegen Ausländer sind in Vietnam eine Seltenheit. Du solltest dich jedoch vor Kleinkriminalität und Betrugsversuchen schützen. Verwahre deine Wertsachen gut, vor allem bei einem Besuch belebter Orte wie Saigons Ben Than-Markt. Nimm von Fremden keine Einladungen zum Essen oder Glücksspiel an. Fahre am besten nur mit lizenzierten Taxis oder benutze die Taxi-App Grab. Das Auto- oder Motorradfahren ist in Vietnam nicht nur aufgrund der Verkehrslage gefährlich, sondern für Ausländer ohne vietnamesischen Führerschein auch illegal.