Überblick
Das 44 m hohe, allgemein als Hassan-Turm bezeichnete, Minarett der Großen Moschee, von der du heute nur noch Teile der Mauern und zahllose Säulen siehst, ist Wahrzeichen der Stadt Rabat. Seine massig wirkende Bauweise und die reichhaltigen ornamentalen Verzierungen machen den Turm zu einem besonders schönen Beispiel früher islamischer Sakralarchitektur.
Die Bauarbeiten an der Moschee und dem Minarett, die Ende des zwölften Jahrhunderts begannen, wurden mit dem Tod des Almohaden-Herrschers Yaʿqūb al-Mansūr (1199) eingestellt. Wenn das Vorhaben beendet worden wäre, hätte der Bau mit einer Grundfläche von 180 x 139 m zu den größten Moscheen des Maghreb gehört. Das Minarett mit der Kantenlänge von 16 m sollte ursprünglich eine Gesamthöhe von über 80 m haben, von denen aber nur etwas mehr als die Hälfte realisiert wurde.
In seinem unvollendeten Zustand überdauerte das Gotteshaus mehrere Jahrhunderte, bis ein Erdbeben im Jahr 1755 die Moschee fast zerstörte. So kannst du heute nur Teile der Außenmauern, die Überreste der Säulen und das Minarett bewundern. Östlich des gesamten Moschee-Komplexes findest du das eindrucksvolle Mausoleum für Mohammed V. (1956–1961), des ersten Königs des Landes nach der Kolonialzeit. Auch sein Nachfolger Hassan II. (1961–1999) wurde hier bestattet. Er ist jedoch nicht Namensgeber des Turms, sondern das Stadtviertel Hassane, das sich einst hier befand.